Hagener Bürgermeisterkandidaten zu Corona, Aufbruchstimmung und Zielen: Es sind nur noch siebeneinhalb Wochen bis am 12. September die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Bürgermeister Peter Gausmann gewählt wird. Zum Start in die heiße Wahlkampfphase stellte Wolfgang Elbers in der Neuen Osnabrücker Zeitung vom 20.07.2021 sieben Fragen an die Hagener Bürgermeisterkandidaten.
Meine Antworten im Wortlaut:
Am Donnerstagabend war die letzte Sitzung des Rates vor der Kommunalwahl am 12. September. Bei welchen lokalen Themen hatten Sie sich in der auslaufenden Wahlperiode größere Fortschritte erhofft?
Christine Möller: Große Projekte im Bereich Kitas, Ortssanierung, Hochwasserschutz, Ausstattung der Feuerwehr oder Schul- und Sportstätten wurden umgesetzt, die Schulden aber dennoch von 13 auf 8 Millionen abgebaut. Gewünscht hätte ich mir schnelleren Breitbandausbau oder bessere innerörtliche Bus-Verbindungen.
Die Coronazeit hat auch in lokalen Bereichen Defizite aufgezeigt – zum Beispiel allgemein bei der Digitalisierung oder der Ausstattung der Schulen. Auf welchen Feldern sehen Sie hier in Hagen Handlungsbedarf, um besser besser auf solche Ausnahmesituationen vorbereitet zu sein?
Christine Möller: Zukünftig wünsche ich mir mehr Handlungsfreiheit und Flexibilität vor Ort. Hagen hat durch vielfältigen Einsatz von Ehrenamtlichen wie Einkaufsdienst und digitale sowie coronakonforme Angebote der Vereine, Verbände und Kirchengemeinde gezeigt, dass es zusammenhält. Wir sollten dies auch künftig unterstützen.
In der großen Politik wird nach der Wahl im September die Notwendigkeit einschneidender Veränderungen gesehen. Hagen ist insgesamt gut aufgestellt, aber wo wünschen Sie sich Aufbruchsstimmung?
Christine Möller: In Hagen herrscht permanent Aufbruchstimmung :-) Das Thema „Sozialer Wohnungsbau“ ist hier sicherlich zu nennen. Im Bereich Klimaschutz sind wir durch die Förderrichtlinie im vergangenen Jahr bereits erfolgreich aufgebrochen, werden hier aber weitere Schritte in Richtung klimaneutrale Kommune gehen.
Eins der Zukunftsthemen ist die Sicherung der Angebote in den Ortszentren. Wie ist es möglich, hier eine hohe Aufenthaltsqualität für Jung und Alt zu erreichen?
Christine Möller: Hier ist die Sicherung der Versorgung durch Erhalt und Weiterentwicklung des Einzelhandels und der Gastronomie in Zusammenarbeit mit dem Unternehmerverband ein wichtiger Punkt. Außerdem setze ich auf die Projekte im Rahmen der Dorferneuerung und der Ortssanierung wie der ökologische Naherholungspfad, der Bewegungspark Im Stern, das neue Seniorenzentrum, der Neubau des Jugendzentrums GGH in der Niedermark sowie die Attraktivitätssteigerung des Gibbenhoffs.
Ältere Menschen können bis ins hohe Alter mobil sein, wenn das öffentliche Nahverkehrsangebot altersfreundlich gestaltet und gut getaktet ist. Wie wollen Sie hier Verbesserungen erreichen?
Christine Möller: Die Verbesserung der innerörtlichen Verbindung sowie Barrierefreiheit am Bahnhof Natrup-Hagen durch Bau einer Unterführung sind entscheidende Vorhaben. Außerdem ist mir die Schaffung von zentralen Einrichtungen und Unterstützungsangeboten wichtig. Mobilität ist nicht nur Nahverkehr.
Was war für Sie der Auslöser, als Bürgermeisterkandidatin/Bürgermeisterkandidat anzutreten, und welches Vorhaben wollen Sie in der fünfjährigen Amtszeit unbedingt umsetzen?
Christine Möller: Die Motivation ist die erfolgsorientierte Zusammenarbeit mit dem Rat und meinem langjährigen Kollegen und Amtsinhaber Peter Gausmann, das Herzblut für meine Heimat Hagen sowie der Spaß am Job. Diese Arbeit möchte ich fortführen, damit Hagen der liebens- und lebenswerte Ort bleibt.
Welche Wahlkampfschwerpunkte setzen Sie in den kommenden acht Wochen?
Christine Möller: Der direkte Austausch mit unseren Hagener*innen ist mir sehr wichtig. Neben dem digitalen Wahlkampf und dem klassischen Plakatwahlkampf laden wir am 28. Juli zum Sommerfest mit Führung auf dem Hof Große-Börding ein. Weitere Planungen laufen. Lassen Sie sich überraschen!
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